Jugendschutzeinstellungen bei der Fritzbox – eine Anleitung

Wer mit dem beliebten Internet-Router Fritzbox ins Internet geht, kann mittels weniger Klicks eine Kindersicherung einrichten. Eltern können den Jugendschutz direkt am Router einrichten. SCHAU HIN! bietet eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Hand steckt Lan-Kabel in den Router
rawpixel/Unsplash

Ob Pornografie und Gewaltszenen, Kostenfallen oder extremistische Webseiten – das Internet birgt viele mögliche Risiken für Kinder und Jugendliche. Gemeinsam können Eltern mit ihren Kindern den sicheren Umgang im Netz üben. Kindersicherungen helfen dabei: Sie legen fest, wie lange und wann die Internetnutzung erlaubt ist und welche Seiten die Kinder aufrufen können. Internet-Router wie die Fritzbox bieten die Möglichkeit, das Aufrufen ungeeigneter Inhalte auf online-fähigen Geräten im heimischen Netzwerk zu beschränken.

Zeitraum festlegen

Rufen Sie zunächst die Benutzeungsoberfläche des Routers auf. Dazu tippen Sie in den Internetbrowser http://fritz.box und geben Ihr Fritzbox-Passwort ein. Klicken Sie links im Menü auf „Internet“ und wählen „Filter“ aus. Gehen Sie auf die Registerkarte „Zugangsprofile" und erstellen Sie ein neues Zugangsprofil für Ihr Kind. Bei Geschwisterkindern ist es sinnvoll, für jedes Kind ein eigenes Profil einzurichten. Im Fenster „Zeitraum“ legen Sie fest, wann die Internetnutzung möglich sein soll. Erstellen Sie pro Wochentag den Zeitraum, in dem eine Internetnutzung erfolgen darf, also beispielsweise von 7 bis 20 Uhr. Unter „Zeitbudget“ können sie die Internetzeit an den jeweiligen Wochentagen festlegen. Beachten Sie dabei: Zeitbudgets eignen sich nicht bei Nutzung von Messengern wie WhatsApp, da diese ständig auf das Internet zugreifen. Bei der FRITZ!Box gibt es die Möglichkeit, die bestehende Bildschirmzeiten um 45 Minuten zu verlängern. Dazu nutzen Eltern Tickets, die Sie im Nutzungsprofil Ihres Kindes finden. Die Tickets generieren einen sechsstelligen Zahlencode, den Sie ausdrucken oder abspeichern können. Um ein Ticket einzulösen, muss das Kind die Seite mit der Meldung im Browser aufrufen, dass die Internetzeit aufgebraucht ist. Dort kann der Code eingegeben werden. So wird die Bildschirmzeit einmalig erhöht. 

Internetseiten sperren

Grundsätzlich empfehlen wir, dass Kinder über gesicherte Browser ins Netz gehen. Auf www.meine-startseite.de können Sie und Ihr Kind gemeinsam eine Startseite aus den besten Kinderangeboten im Internet zusammenklicken. Diese leiten Kinder und Jugendliche auf altersgerechte Seiten und verweigern den Zutritt zu unangemessenen Inhalten.

Auch die Fritzbox verfügt über eine Funktion, mit der Sie bestimmte Seiten sperren können. Hierzu gehen Sie erneut auf die Benutzungsfläche des Routers und wählen unter dem Menüpunkt „Internet“ die Kategorie „Filter“. Unter der Registerkarte „Listen“ wählen Sie aus, ob Sie ausgewählte Internetseiten erlauben wollen („Whitelist“) oder einzelne verbieten wollen („Blacklist“). Über das daneben liegende Feld können Sie jugendgefährdende Internetseiten sperren, die von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) ausgewählt wurden. Um welche Seiten es sich handelt, erfahren Sie über den Link. Um weitere Internetseiten hinzuzufügen, gehen Sie auf den Link „bearbeiten“ und tragen die Internetadressen ohne „http“ oder „www“ in das Eingabefeld ein und drücken auf „OK“.

SCHAU HIN!-Tipps

Um zu vermeiden, dass Ihr Kind ausgewählte Internetseiten entsperren kann, sollte es das Fritzbox-Passwort nicht kennen. Kinder sollten das Netz selbst entdecken, aber vor möglichen Risiken geschützt sein. Besser als strikte Verbote eignen sich daher klare Regeln und vor allem das Gespräch mit den Kindern über ihre digitalen Aktivitäten. Neben technischen Schutzmaßnahmen sind auch Absprachen dazu wichtig, wie Kinder damit umgehen, wenn sie auf ungeeignete Inhalte stoßen: Abschalten, Löschen oder Melden sind einige Möglichkeiten. Vor allem müssen Kinder sich immer an ihre Eltern wenden können, ohne Strafen oder Verbote zu fürchten.

Feste Bildschirmzeiten werden am besten gemeinsam mit den Kindern festgelegt. Absprachen und Regelungen zur Einhaltung wirken nachhaltiger als technische Begrenzungen. So lernen Kinder besser, das eigene Nutzungsverhalten zu hinterfragen und für sich selbst das richtige Maß zu finden. Mit ihrer eigenen Mediennutzung können Mütter und Väter ein gutes Vorbild für ihre Kinder sein.