Alexa & Co.: Noch nicht fürs Kinderzimmer geeignet
Sprachassistenten ermöglichen auch jungen NutzerInnen Zugang zu Musik, Hörbüchern und Suchmaschinen. Durch mangelnden Jugendschutz können sie jedoch auf ungeeignete Inhalte und kostenpflichtige Angebote stoßen. Darum ist die neue Technologie noch nicht uneingeschränkt für das Kinderzimmer geeignet.
Durch die einfache Kommunikation mit Smart-Home-Assistenten wie Amazon Echo, Google Home oder Apple Homepod haben schon die Jüngsten Zugang zur digitalen Welt. In der Vergangenheit gab es immer wieder Berichte über Zwischenfälle, in denen mangelnde Schutzmaßnahmen der Sprachassistenz zu unliebsamen Überraschungen geführt haben.
Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages sieht für Minderjährige Risiken in der Nutzung des Sprachassistenten Alexa von Amazon. Kinder könnten persönliche Informationen preisgeben und ungeeignete Inhalte abrufen. Der Bericht zu Alexa kritisiert weiter, dass Minderjährige von der Datensammlung des Anbieters nicht ausgenommen sind.
Inhalte für Kinder
Amazon will Familien mit Kindern noch stärker ansprechen und bietet interaktive Angebote eigens für den Nachwuchs. Alexa spielt Kindern Hörspiele vor und liest Gute-Nacht-Geschichten, stellt Quizfragen zu beliebten Figuren oder Charakteren und motiviert zum Zähneputzen. Auch Formate der öffentlich-rechtlichen Sender informieren Kinder mit altersgerechten Nachrichten wie KiRaKa und unterhalten mit Kinderformaten wie Mikado.
Sprachassistenten sicher nutzen
Eine explizite Kindersicherung gibt es für die geläufigsten Sprachassistenten noch nicht. Am besten lassen Eltern ihre Kinder Alexa, Siri und Co. nicht unbeaufsichtigt nutzen. Nur so können sie sicherstellen, dass keine ungeeigneten Inhalte aufgerufen oder Online-Bestellungen getätigt werden.
Durch die gemeinsame Nutzung, zum Beispiel das Recherchieren für Hausaufgaben oder Musik und Hörbücher hören, können Eltern wichtige Sicherheitsregeln vermitteln. Kinder sollten keine privaten Informationen mit den Sprachassistenten teilen. Außerdem müssen sie lernen, dass Online-Käufe reale Kosten verursachen. Wichtig ist auch, dass sie die Heranwachsenden sich immer an einen Erwachsenen wenden können, wenn sie über die Sprachassistenten auf etwas stoßen, das ihnen komisch vorkommt oder Angst macht.
Einstellungen für Sprachassistenten im Überblick
Zuverlässige Jugendschutzeinstellungen gibt es für die geläufigsten Sprachassistenten bislang nicht. Eltern können die vorhandenen Möglichkeiten jedoch nutzen, um die Geräte für ihre Kinder so sicher wie möglich zu machen. Am besten nutzen besonders jüngere Kinder die Sprachassistenten nicht ohne Begleitung ihrer Eltern.
Amazon Echo
Amazons Sprachassistent ist direkt mit dem Amazon-Konto verbunden. So können schnell und unkompliziert Bestellungen aufgegeben werden – theoretisch auch vom Nachwuchs. Um das zu verhindern, können Eltern den Spracheinkauf in den Einstellungen deaktivieren oder per Bestätigungscode sichern. Die Erstellung eines Stimmprofils in der Software Alexa, dient allerdings ausschließlich dem NutzerInnenerlebnis. Eine Deaktivierung der Sprachaufzeichnung einzelner NutzerInnen, kann nicht über Stimmprofile stattfinden und bietet weiterhin eine Gefahr für Kinder. Außerdem ist die Weiterverwendung von gewonnenen Daten unklar, da Sprachaufzeichnungen nicht automatisch gelöscht werden. Um die Daten vom Server zu löschen, kann man sich an den Amazon Kundenservice wenden.
Google Home
Google bietet die Möglichkeit, einige explizite Inhalte von der Wiedergabe auszuschließen. Eltern können über das Menü der Google Home App einen eingeschränkten Modus für YouTube aktivieren. Für Google Play Music können über die Website explizite Titel im Radio blockiert werden. Über das Einstellungsmenü können unter „Digital Wellbeing“ Inhaltsfilter eingerichtet werden.
Apple Homepod
Wer die Siri-Sprachsteuerung auf Apple-Geräten eingestellt hat, kann für Kinder die Websuche einschränken. Über „Einstellungen“ und den Reiter „Bildschirmzeit“, können Eltern unter dem Punkt „Inhaltsbeschränkungen“ verschiedene Funktionen von Siri einschränken. Hierzu gehören Webinhalte und das Anzeigen von anstößiger Sprache.