Discord: Die Chat-App aus der Gaming-Szene
Discord erfreut sich bei Jugendlichen immer größerer Beliebtheit. Mit dem Tool, das ursprünglich für GamerInnen konzipiert wurde, können NutzerInnen chatten, Musik hören, Inhalte und sogar ihren Bildschirm teilen. In Sachen Datenschutz ist die Anwendung jedoch noch verbesserungswürdig. SCHAU HIN hat sich Discord näher angeschaut und gibt Tipps für den sicheren Umgang mit dem Kommunikationstool.
Der Online-Dienst Discord wurde 2015 veröffentlicht und hat laut eigenen Angaben mittlerweile mehr als 250 Millionen registrierte NutzerInnen weltweit. Das Tool kann auf Computer, Smartphone und Tablet genutzt werden, funktioniert als App oder im Browser. Da Discord ursprünglich für GamerInnen entwickelt wurde, bietet die Anwendung die Möglichkeit, sich mit Plattformen wie Twitch, Mixer, Steam oder Spotify zu verbinden. Mittlerweile wird Discord ebenso zur Erstellung von Lerngruppen, dem Austausch über Hobbies oder zum gemeinsamen Musikhören genutzt. Die Anwendung ist grundsätzlich kostenlos und werbefrei. Zwar gibt es auch Bezahl-Varianten, vor allem finanziert sich Discord jedoch über den Verkauf von NutzerInnen-Daten an Dritte.
Was Discord seinen NutzerInnen bietet
Mit Privat-Chats zwischen zwei Personen, Sprach- und Gruppen-Chats, Video-Chats sowie der Übertragung von Bildern, Videos, Dateien und dem eigenen Desktop samt Spielen und Anwendungen, wartet Discord mit einem breiten Spektrum an Kommunikationsmöglichkeiten auf. Die integrierten Server, die als private Räume funktionieren, können eigenständig erstellt und individuell justiert werden.
So können NutzerInnen, die einen eigenen Server eröffnen, beispielsweise einstellen, dass jedes neue Servermitglied zunächst nur Zugriff auf die sogenannte Eingangshalle hat. Erst durch die Bestätigung eines berechtigten Mitglieds kann es in andere Räume eintreten und somit die Kommunikation mit anderen NutzerInnen beginnen. Die Server sind rund um die Uhr verfügbar.
Warum Discord bei Jugendlichen beliebt ist
Viele Anwendungsmöglichkeiten, das Gefühl von Privatsphäre und keinerlei Kosten: Für Jugendliche gibt es viele Gründe, Discord zu nutzen. Server, die jede/jeder registrierte NutzerIn individuell erstellen kann, bieten die Möglichkeit, Text- und Sprachkanäle themenbasiert für andere zur Verfügung zu stellen, was diese zu einem sozialen und gleichzeitig privaten Netzwerk macht. Jugendliche können also sozial interagieren, ohne die breite Öffentlichkeit teilhaben zu lassen. Zudem ist die Erstellung solcher Server bei vergleichbaren Plattformen wie TeamSpeak oder Slack kostenpflichtig – Discord stellt den benötigten Webspace kostenlos zur Verfügung. Ein weiterer Grund für die weitverbreitete Nutzung sind pädagogische Lehrkräfte, die sich im Zuge der Corona-Pandemie 2020 auf die Suche nach digitalen Tools machten, um während der Schließung pädagogischer Einrichtungen weiterhin mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt zu bleiben. Viele jener, die auf Discord stießen, wurden schnell aktiv und eröffneten Server zur Aufrechterhaltung der Kommunikation.
Den ersten eigenen Server erstellen
Beim Erstellen des ersten eigenen Servers auf Discord können NutzerInnen individuell vorgehen oder eine von sechs Themenspezifikation wählen. Neben dem Fokus auf Gaming und FreundInnen...
Den ersten eigenen Server erstellen
...können die vorgefertigen Server als Lerngruppe, für KünstlerInnen & CreatorInnen, für Vereine oder für eine Community vor Ort genutzt werden. Nach gewählter Spezifikation dienen die Server als Vorlage, um den gewählten Themenbereich optimal umsetzen zu können.
Festlegen, wer den Server nutzt
Im Anschluss bietet Discord die Möglichkeit von vornherein festzulegen, ob der Server für einen Club oder eine Community oder alternativ für den Austausch mit FreundInnen vorgesehen ist.
Den Server individualisieren
Um den Server auf den individuellen Geschmack anzupassen, kann ihm ein Logo sowie ein Name gegeben werden.
Inhalte festlegen
Um auch die Themen des Servers zu spezialisieren, könne Stichworte eingegeben werden, die als Oberbegriffe für die kommunizierten Inhalte dienen.
Der Server steht bereit
Nun ist der Server fertig eingerichtet. Bevor die Kommunikation beginnt, sollten die Sicherheitseinstellungen jedoch noch geändert werden.
Es können Regeln für Mitglieder festgelegt werden, dass beispielsweise diese erst zustimmen müssen, bevor sie mit anderen in den Austausch treten. Außerdem lassen sich Einstellunge treffen, die Spam automatisch verhindern sollen. Empfehlenswert ist es, „Automod“ (automatische Moderation) zu aktivieren. Dadurch werden Nachrichten mit potenziell anstößigen, beleidigenden oder ungeeigneten Wörtern automatisch herausgefiltert. Zusätzlich kann eine eigene Liste mit Schlüsselwörtern erstellt werden, die in der Community gefiltert werden sollen. Zudem können Mitgliedern verschiedene Rollen mit unterschiedlichen Berechtigungen zugewiesen werden: zum Beispiel AdministratorInnen, die die Server-BesitzerInnen unterstützen können, oder ModeratorInnen, die störende NutzerInnen bannen oder stummschalten können.