Neue JIM-Studie: Wie gut läuft „Homeschooling“ während der Pandemie?

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Der Medienpädagogische Forschungsverband Südwest (mpfs) veröffentlicht erste Ergebnisse aus der JIM-Studie 2020 zum Medienumgang von Jugendlichen in Zeiten der Corona-Krise.

Valery/Pexels

Die Studienreihe „Jugend, Information, Medien“ (JIM) befragte auch dieses Jahr wieder Jugendliche zwischen zwölf und 19 Jahren in Deutschland zu ihrem Medienkonsum. Nun wurden, vorab der Studien-Vorstellung zum Ende des Jahres, bereits erste Ergebnisse veröffentlicht. Mit Blick auf die Corona-Pandemie ging es neben dem Medienkonsum der Befragten und der technischen Ausstattung auch um Homeschooling und die Lernsituation der SchülerInnen.  

Zuwachs bei der technischen Ausstattung

Laut der Studienergebnisse gab es während der Pandemie einen deutlichen Zuwachs bei der technischen Ausstattung der Jugendlichen. Jeder dritte Jugendliche besitzt nun ein Fernsehgerät mit Internetzugang – dies sind 14 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Auch bei Tablets und Laptops stiegen die Zahlen: inzwischen besitzen 38 Prozent der Befragten ein Tablet und über die Hälfte (56 Prozent) einen eigenen Laptop. Jeder vierte Jugendliche ist im Besitz von Smartwatch oder Fitnessarmband.

Mediennutzung in der Freizeit

Besonders Streaming-Dienste wurden von den Jugendlichen häufiger genutzt als 2019. Die Auswirkungen der Pandemie brachten Netflix & Co. einen Zuwachs von über zehn Prozent bei der Nutzung durch die Jugendlichen. So gaben 59 Prozent der Heranwachsenden an, mehrmals in der Woche Netflix, 26 Prozent Amazon Prime zu schauen und auch bei YouTube stieg die Nutzung von 49 auf 58 Prozent an.

Befragung zu Homeschooling

Zum Zeitpunkt der Befragung im Sommer gab der Großteil der Jugendlichen (69 Prozent) an nur zeitweise in der Schule zu lernen. Dabei gestaltete sich die tatsächliche Lernsituation und Ausstattung sehr unterschiedlich. Die meisten Befragten nutzen mehrere Kommunikationswege: So gaben 57 Prozent der Jugendlichen an, dass Aufgaben, Materialien und Ergebnisse per E-Mail versandt wurden. 55 Prozent verwendeten eine Schul-Cloud oder Online-Plattform der eigenen Schule. 31 Prozent lernten mit Büchern. Ein Austausch fand außerdem über Videokonferenzen (27 Prozent), Chats (15 Prozent) und WhatsApp (13 Prozent) statt.
Insgesamt liegt der Notendurchschnitt für die Bewertung für das Online-Lernen bei der Note 2,7, doch hatten 36 Prozent der Jugendlichen Schwierigkeiten, die Übersicht über die verschiedenen Lernplattformen zu behalten. 16 Prozent hatte Probleme mit der Internetverbindung, etwa jede zehnte Person Schwierigkeiten mit der Technik und sechs Prozent standen nicht alle technischen Geräte zur Verfügung. 35 Prozent machten sich Sorgen, im Unterricht beziehungsweise in der Schule nicht mehr mithalten zu können.

Mehr Zahlen und ausführliche Informationen finden Eltern auf der Seite des mpfs. Die gesamten Ergebnisse der JIM-Studie 2020 werden Ende des Jahres vorgestellt.