In-Game-Chats: Gemeinsam Spielen birgt Risiken

Der Austausch zwischen den SpielerInnen gehört bei vielen Online-Games dazu. Das erhöht zwar den Spielspaß, kann aber auch Risiken bergen. In den Chats können belästigende Nachrichten, Beleidigungen und Mobbing oft ungefiltert verbreitet werden.

Zwei Jugendliche sitzen vor Bildschirmen und tragen Headsets
Alex Haney / Unsplash

Im Team Herausforderungen meistern, gemeinsam Erfolge feiern und sich über Niederlagen ärgern: Online-Games machen auch deshalb so viel Spaß, weil die SpielerInnen nicht allein sind, sondern Spielfreude und -frust mit anderen Gleichgesinnten teilen. Der Austausch in Apps, Browser- oder Konsolen-Games ist meistens dann möglich, wenn ein Spiel oder Teile davon online stattfinden. In Text- oder Sprach-Chats kommunizieren die NutzerInnen während des Spiels – gleichermaßen mit Bekannten und Fremden. Die Nachrichten werden unter dem Spielnamen der NutzerInnen veröffentlicht. So können andere zuordnen, wer gerade schreibt oder spricht. Je nach Spiel können sich entweder alle NutzerInnen gleichzeitig über die In-Game-Chats austauschen oder die Kommunikation verläuft innerhalb einzelner Teams.

Die Chatangebote sind entweder direkt in das Spiel eingebettet oder können über externe Anwendungen, wie Teamspeak oder Discord, dazugeschaltet werden. In vielen online-basierten Games sind die Chatangebote bereits integriert. Beim Online-Spiel Fortnite werden zum Beispiel sowohl Text- als auch Sprach-Chats angeboten. Auch wenn die Hersteller keine Chats vorgesehen haben, können SpielerInnen Anwendungen wie z.B. Teamspeak nebenher laufen lassen und sich darüber austauschen.

Chatten beim Spielen – wozu?

Abhängig von den Spielherausforderungen dienen In-Game-Chats zum Beispiel dazu, im Team Strategien zu besprechen, sich vor Angriffen zu warnen oder ganz einfach zum Spielen zu verabreden. Die Teams können aus bekannten oder völlig fremden Personen bestehen. In geschlossenen Chatgruppen geht es auch nicht immer nur um das Spiel, sondern auch um private Themen.

In offenen In-Game-Chats können sich alle GamerInnen, die zu dem Zeitpunkt online sind, teamunabhängig austauschen. Hier werden gelungene oder gescheiterte Spielzüge kommentiert, Informationen und Gegenstände ausgetauscht und die Fähigkeiten anderer SpielerInnen bewertet.

Risiken der In-Game-Chats für Kinder

Spielinterne Chats sind in der Regel nicht moderiert. Beleidigungen, diskriminierende Äußerungen oder extremistische Ansichten können hier ungefiltert geteilt werden. Da die NutzerInnen ihre Nachrichten unter ihrem Spielnamen veröffentlichen, fühlen sie sich hinter ihren Avataren vermeintlich anonym. Das kann dazu führen, dass die Hemmschwelle sinkt und die Regeln des höflichen Miteinanders, die in der direkten Kommunikation gelten, leichter in Vergessenheit geraten.

Altersgerechte Alternativen finden

Für jüngere Kinder sind viele Online-Games noch nicht geeignet. Angebote wie spielbar.de oder spieleratgeber-nrw.de helfen Eltern dabei, Spiele auszuwählen, die für das Alter und die Erfahrung ihrer Kinder geeignet sind. Wenn in kindgerechten Games Chats angeboten werden, sorgen ModeratorInnen für einen fairen Umgang und altersgerechte Inhalte.