Minecraft für Kinder – Ist das Spiel für Kinder geeignet?

Das Spiel sieht durch sein Design kindlich aus. Hauptsächlich geht es um das Bauen von Gegenständen und Gebäuden und die Erkundung der Spielwelt. Doch wie kindgerecht ist Minecraft wirklich? Eine pädagogische Einschätzung und Tipps für Eltern zusammengefasst.

Ein Junge sitzt mit Kopfhören an einem PC und spielt
Tatyana Gladskih/Fotolia

Für Kinder kombiniert Minecraft trotz seines einfachen Aussehens viele Aspekte, die sie faszinieren: Sie können ihre eigene Welt gestalten, Gegenstände herstellen, die Spielfigur verbessern und sich gegen Gegner verteidigen.

Berühmt wurde Minecraft vor allem durch soziale Medien wie zum Beispiel YouTubeFacebook und Reddit,  wobei ein Drittel aller Minecraft-Spieler das Spiel über Online-Videos, so genannte Let's Plays, kennenlernte. Es existieren über 42 Millionen Videos über Minecraft auf der deutschen YouTube-Seite.

Minecraft: Ab welchem Alter?

Minecraft ist von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle ab sechs Jahre freigegeben. Auch der Spieleratgeber-NRW empfiehlt dieses Alter, wobei es sehr darauf ankommt, welchen Modus man spielt. Während Kreativ- und Abenteuermodus relativ harmlos sind, sind Überlebens- und Hardcoremodus mehr auf Angriff und Attacken aus. Die Klötzchen-Optik lässt Abstand zu den Spielhandlungen zu. Jedoch erklärt Minecraft nichts und gibt nur wenig vor, SpielerInnen brauchen hier genügend Erfahrung, Fassungsvermögen, Planung und vor allem Phantasie und Kreativität.

Tipps für Eltern

Wichtig ist, dass Kinder nicht die Nutzungszeit aus den Augen verlieren, was bei diesem grenzenlosen Spiel leicht passieren kann. Projekte wie etwa der neue Burggraben können schnell zum Stundenfresser werden. Ähnlich verhält es sich mit der namensgebenden Beschäftigung, Stollen zu graben und gigantische Minennetzwerke aufzubauen, um Materialien zu finden. Wie viel Zeit Spieler investieren, ist jedem selbst überlassen, so kann man Minecraft zwischendurch mal für eine halbe Stunde spielen.

Besonders jüngere Kinder brauchen zu Beginn die Begleitung durch erfahrene Spieler. Es gibt keine Einführung im Spiel, die grundlegende Mechanismen erklärt. Hier können Eltern einspringen und mit dem Kind in das Spiel einsteigen.

Für jüngere Kinder eignen sich der Kreativ- und Abenteuermodus. Hier kann die Spielwelt in Ruhe erkundet werden, ohne dass SpielerInnen Angriffe füchten müssen. Für ältere Kinder kann es in Überlebens- und Hardcoremodus schon etwas spannender werden.

Minecraft fördert Kreativität

Sobald die Grundmechanik des Auf- und Abbaus der Blöcke verstanden wurde, entfaltet sich auch für jüngere Kinder das Spaß- und Lernpotenzial, weil nun quasi eine Riesenkiste Lego zur Verfügung steht, mit der man nach Herzenslust bauen kann. Je nach Antrieb kann dies kreatives Denken, Entwickeln von Lösungsstrategien, Organisation und Planung, sowie auch Frustrationstoleranz fördern.

So wird Minecraft auch in Bildungseinrichtungen verwendet. Um Schulen den Zugriff auf Minecraft zu ermöglichen, wurde 2011 die Organisation „MinecraftEdu“ gegründet. Auch Firmen wie Google entwickeln Modifikationen für Minecraft, wie zum Beispiel „qCraft“ die mit „Minecraft“ und „MinecraftEdu“ kompatibel ist. In einer schwedischen Schule ist das Spiel sogar Pflichtfach.

Portrait von Mediencoach Kristin Langer. Sie lächelt in die Kamera und trägt eine blaue Bluse und einen blauen Schal.
Portrait von Mediencoach Iren Schulz. Sie trägt einen braunen Blazer und lächelt in die Kamera.

Persönliche Beratung durch die Mediencoaches

Jedes Kind ist anders! Die SCHAU HIN!-Mediencoaches Kristin Langer und Iren Schulz beantworten ihre persönlichen Fragen zur Medienerziehung.

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