Roblox: Neue Funktionen für Eltern
– NewsDie Online-Spieleplattform stand in der letzten Zeit häufig in der Kritik. Nun führt Roblox drei neue Funktionen für Eltern ein, die für mehr Sicherheit sorgen sollen. Erwachsene können jetzt kontrollieren, mit wem ihre Kinder Kontakt haben dürfen, und unangemessene Online-Games für sie blockieren. Darüber hinaus erhalten Eltern nun einen detaillierten Blick in die Bildschirmzeit ihres Nachwuchses.

Mehr als 90 Millionen Accounts loggen sich täglich in dem Gaming-Universum ein, über 25 Prozent der NutzerInnen sind unter 13 Jahre alt. Damit gehört Roblox zu den beliebtesten Online-Spieleplattformen für Kinder und Jugendliche. Doch es gibt immer wieder Kritik an der Sicherheit: Zuerst erhöhte die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) das Alterskennzeichnen auf 16 Jahre, dann folgte eine investigative ZDF-Doku, die zeigte, wie schnell es zu Cybergrooming auf der Plattform kommen kann. Roblox reagiert mit den neuen Sicherheitsfunktionen für Eltern und will so das Spiele-Erlebnis sicherer machen.
Die neuen Funktionen für Eltern auf einen Blick
- Freundesliste verwalten: Diese Option gab es bisher noch nicht – denn Eltern bekommen nun Einblick, mit wem ihre Kinder chatten und können bestimmte Kontakte blockieren. So lässt sich der Nachrichtenaustausch gezielt einschränken. Außerdem können Personen gemeldet werden, wenn sie gegen Roblox-Richtlinien verstoßen.
- Spiele gezielt sperren: Eltern können nun einzelne Spiele und Inhalte direkt blockieren. Bisher konnten sie nur ungefähre Altersfreigaben für das Konto ihres Kindes festlegen. So haben Erziehende mehr Kontrolle darüber, welche Inhalte verfügbar sind.
- Mehr Einblick in die Nutzung: Eltern sehen bereits, wie sich die tägliche Bildschirmzeit ihrer Kinder gestaltet. Durch die Neuerung können Erwachsene nun die 20 Spiele sehen, mit denen ihre Kinder am meisten Zeit verbracht haben. Falls es sich dabei um nicht altersgerechte Inhalte handelt, können Eltern diese blockieren.
Um die neuen Funktionen zu nutzen, brauchen Eltern zunächst ein eigenes Roblox-Konto, das sie mit einem amtlichen Ausweis oder einer Kreditkarte verifiziert haben. Anschließend verbinden sie ihr eigenes Roblox-Konto mit dem ihres Kindes. Nach der Verknüpfung der Konten können die Aktivitäten des Kinderkontos über die Einstellungen gesteuert werden.
Einige Sicherheitslücken bleiben bestehen
Bereits im November 2024 hatte das Unternehmen 40 Sicherheitsverbesserungen eingeführt, darunter neue Inhaltskennzeichnungen sowie eingeschränkte Chat-Funktionen für Kinder unter 13 Jahren. Dennoch bleibt das Problem bestehen, dass durch nutzergenerierte Inhalte immer wieder Spiele auf die Plattform gelangen, die gegen die Richtlinien verstoßen – darunter auch solche mit rechtsextremen oder sexualisierten Inhalten. Zwar setzt Roblox auf KI-gestützte Moderation, die erfasst jedoch nicht alle problematischen Inhalte zuverlässig. Auch das Risiko von Cybergrooming (der Anbahnung sexueller Kontakte mit Minderjährigen im Internet) besteht weiterhin. Eine verlässliche Altersprüfung gibt es ebenfalls nicht: Wer einen Account erstellt, kann einfach ein falsches Alter angeben – und somit unbeschränkt auf alle Funktionen und Spiele zugreifen.
Mit Kindern über Roblox sprechen
Trotz der neuen Sicherheitsfunktionen ist es gut, wenn Eltern sich über die Games informieren, die ihr Kind auf Roblox spielt, und diese selbst testen. So können sie am besten einschätzen, ob die Spiele wirklich altersgerecht sind. Wichtig ist, dass Erziehende mit ihren Kindern über Roblox im Gespräch bleiben und Interesse an dem zeigen, was sie dort erleben. Dann können Erwachsene die Nutzung aktiv begleiten und bei möglicherweise ungeeigneten Inhalten oder Kontakten rechtzeitig eingreifen.