JIM-Studie 2024: KI und Fake News

Die JIM-Studie 2024 zeigt: Immer mehr Kinder und Jugendliche nutzen Künstliche Intelligenz. Außerdem werden sie im Internet immer häufiger mit problematischen Inhalten und Fake News konfrontiert. SCHAU HIN! hat die wichtigsten Ergebnisse der Studie zusammengefasst.

John Schnobrich / unsplash

Die JIM-Studie (Jugend, Information, Medien) bildet seit 1998 das Medienverhalten von Jugendlichen im Alter von zwölf bis 19 Jahren ab. Auch in diesem Jahr wurden 1.200 Jugendliche vom Medienpädagogischen Forschungsverband Südwest (mpfs) befragt.

KI auf dem Vormarsch

Das Ergebnis: Künstliche Intelligenz nimmt einen immer größeren Platz im Alltag der Jugendlichen ein. Insgesamt zwei Drittel gaben an, KI-Technologien zu nutzen. Besonders beliebt ist dabei das Sprachmodell ChatGPT. Während im vergangenen Jahr nur 38 Prozent der Jugendlichen den Dienst genutzt haben, sind es mittlerweile 57 Prozent. Auch der KI-Chatbot von Snapchat, die Google KI und der KI-Bildgenerator DALL-E stehen hoch im Kurs. Die häufigste Motivation für die Nutzung ist die Schule. Zwei Drittel der Jugendlichen nutzen KI-Programme für Hausaufgaben, etwas mehr als die Hälfte zu Unterhaltungszwecken und 43 Prozent der Jugendliche nutzen Künstliche Intelligenz, um Informationen zu recherchieren.

 

„Angesichts der wachsenden Relevanz generativer KI ist es unabdingbar, Bildungsangebote im Bereich Medienkompetenz gezielt um den Aspekt KI zu erweitern und junge Menschen umfassend auf den Umgang mit diesen Technologien vorzubereiten.“

Dr. Wolfgang Kreißig, Präsident der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK)

Fake News und Risiken im Netz

Die Studie zeigt außerdem, dass immer mehr Jugendliche online mit problematischen Inhalten konfrontiert werden. Insgesamt 61 Prozent der Befragten gaben an, im vergangenen Monat auf Fake News gestoßen zu sein. Die Zahl ist seit 2021 kontinuierlich gestiegen. Auch beleidigende Kommentare und extreme politische Ansichten werden immer häufiger wahrgenommen. Fast ein Drittel der Befragten gab außerdem an, im Internet schon einmal sexuell belästigt worden zu sein. Dies geschieht vor allem auf Social Media, am häufigsten auf Instagram.

Soziale Medien als Nachrichtenquelle

Social Media sind die ständigen Begleiter der Jugendlichen. Fast alle Befragten nutzen WhatsApp. Apps wie Instagram, TikTok oder Snapchat werden von mehr als der Hälfte der Jugendlichen regelmäßig verwendet. Neben dem Austausch mit FreundInnen auf WhatsApp, dem Entdecken neuer Trends und Inspiration auf TikTok oder einfach zum Abschalten, werden die Netzwerke von den Jugendlichen auch genutzt, um Informationen zum aktuellen Tagesgeschehen zu bekommen. Rund ein Drittel der Jugendlichen informiert sich auf Instagram, YouTube oder TikTok über das Weltgeschehen. Obwohl ein Großteil der Jugendlichen Interesse an Nachrichten hat (83 Prozent), gaben auch rund zwei Fünftel der Befragten an, dass die vielen negativen Meldungen sie belasten. Einige Jugendliche vermeiden deshalb bewusst das Lesen von Nachrichten. Insgesamt 32 Prozent der Jugendlichen gehen „zumindest gelegentlich“ Nachrichten bewusst aus dem Weg, 23 Prozent „manchmal“ und acht Prozent „oft“.