„Clash Royale“ und „Clash of Clans“: Beliebte Strategie-Spiele mit Ecken und Kanten

Die Geschwister-Spiele-Apps „Clash Royale“ und „Clash of Clans“ sind sogenannte Echtzeit-Mehrspieler-Strategiespiele und sehr beliebt bei Heranwachsenden. Zwar sind die Spiele kostenlos und werbefrei, dennoch gibt es für Eltern einiges zu beachten, um Kinder beim Spielen zu schützen.

Ein Schwarzer Mann und sein Kind sitzen auf einer Couch und schauen auf ein Smartphone, das das Kind in den Händen hält
August de Richelieu/ Pexels

Die beiden Spiele-Apps „Clash of Clans“ und „Clash Royale“ des Anbieters „Supercell“ sind schon so etwas wie Klassiker unter den Strategie-Spiele-Apps. „Clash of Clans“ ist bereits seit 2012 auf dem Markt, etwa vier Jahre später folgte mit „Clash Royale“ ein weiteres Spiel, welches die Charaktere aus der ersten App aufgreift. Beide Spiele erfreuen sich weiterhin und besonders bei Kindern und Jugendlichen größerer Beliebtheit. Die Apps bergen jedoch auch einige Risiken auf die Eltern achten und die sie mit ihren Kindern besprechen sollten.

Worum geht es bei „Clash of Clans“ und „Clash Royale“?

Bei beiden Spielen handelt es sich um sogenannte Echtzeit-Mehrspieler-Strategiespiele für mobile Geräte: Um spielen zu können, benötigt man also eine Internetverbindung. Sowohl „Clash of Clans“ als auch „Clash Royale“ sind kosten- und werbefrei, bieten jedoch In-App-Käufe an. Durch Chatfunktionen können sich SpielerInnen miteinander austauschen.

Bei „Clash of Clans“ müssen die SpielerInnen ihr Dorf aufbauen und sich mit anderen zusammenschließen, um Clans zu gründen, Truppen zu trainieren und sich gegen Angriffe anderer Clans zu verteidigen. Dabei geht es vor allem darum, Ressourcen zu sammeln beziehungsweise zu erbeuten, um weiterwachsen und höhere Level erreichen zu können. Diese Ressourcen sind die Währung des Spiels, die man auch mit Echtgeld kaufen kann. Da das Spiel in Echtzeit gespielt wird, läuft es auch dann weiter, wenn man nicht online ist.

„Clash Royale“ kombiniert das Echtzeitstrategie- mit einem Sammelkartenspiel. In kurzen Drei-Minuten-Runden müssen acht vorab ausgewählte Karten strategisch gegen den Gegner eingesetzt werden, um möglichst viele gegnerische Türme zu zerstören und das Spiel zu gewinnen. GegnerInnen können menschliche MitspielerInnen, aber auch KI-SpielerInnen sein. Für gewonnene Runden gibt es Belohnungen in Form von Truhen, die z.B. neue Karten oder Juwelen enthalten. Juwelen können auch mit Echtgeld erworben und beispielsweise eingesetzt werden, um neue Truhen zu kaufen und so seltenere Sammelkarten zu erhalten.

Altersfreigabe

Beide Spiele-Apps erhielten im IARC-Verfahren zwar das USK Kennzeichen ab 6 Jahren. Aufgrund der Risiken, die z.B. die Chatfunktion und die In-App Käufe besonders für jüngere Kinder bergen, empfiehlt der Spieleratgeber NRW in seinen Bewertungen von „Clash Royale“ und „Clash of Clans“ die Nutzung jedoch erst ab einem Alter von zehn Jahren.

In den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) des Anbieters Supercell ist für alle Spiele-Apps des Herstellers ein Mindestalter von 13 Jahren in den englischsprachigen AGB bzw. 14 Jahren in der deutschen Version vorgeschrieben. Die AGB schreiben außerdem vor, dass NutzerInnen zwischen 13 und 17 Jahren (im Englischen) bzw. 14 und 18 Jahren (im Deutschen) die Spiele von „Supercell“ nur mit dem Einverständnis ihrer Eltern nutzen können – allerdings wird die Zustimmung der Eltern bei der Anmeldung nicht aktiv abgefragt. Zusätzlich zu den AGB stellt der Anbieter jedoch auch einen Elternleitfaden für seine Spiele zur Verfügung.

Risiken der Spiele-Apps

Inhaltlich werden sowohl „Clash of Clans“ wie auch „Clash Royale“ als unbedenklich eingestuft. Eltern sollten jedoch wissen, dass trotz der comichaften Darstellung, die Zerstörung des Gegners mit Hilfe von Gewalt immer auch ein Ziel und Teil des Spiels ist. Zudem können über die Chatfunktion jugendgefährdende Inhalte verschickt werden und auch die Clannamen können gewaltvolle und sexualisierte Namen oder Hass-Sprache enthalten.

Kostenpflichtige Inhalte

Wie die meisten „Free2Play“-Spiele für mobile Geräte gibt es auch bei diesen beiden Anwendungen die Möglichkeit In-App-Käufe zu tätigen, die für Eltern schnell teuer werden können. Um in beiden Spielen weiterzukommen sind diese Käufe nicht zwingend nötig, sie beschleunigen jedoch den Prozess.
Eltern sollten ihren Kindern die wirtschaftlichen Interessen hinter In-App-Käufen erklären. Wenn sie kein Budget mit ihren Kindern vereinbaren wollen, sollten Eltern sicherstellen, dass Sie die Funktion für In-App-Käufe deaktivieren oder mit einem Kennwort schützen, damit keine unerwarteten Käufe getätigt werden. Anleitungen dazu finden Sie in den Artikeln zu Sicherheitseinstellungen für Apple-Smartphones und Android-Geräte.

Nutzungszeiten

Gerade bei „Clash of Clans“ empfiehlt es sich für Eltern, vorab mit ihren Kindern Nutzungszeiten zu vereinbaren. Da das Spiel in Echtzeit gespielt wird und auch weiterläuft, wenn man nicht online ist, sind die SpielerInnen zu jeder Zeit angreifbar. Das Spielprinzip verleitet dazu, immer wieder zum Smartphone zu greifen und nach dem Spiel zu sehen.

Und auch bei „Clash Royale“ ist Vorsicht geboten. Zwar sind die kurzen Runden praktisch für ein schnelles Spiel zwischendurch, können jedoch ebenso dazu verlocken, mehr Runden zu spielen als geplant und damit mehr Zeit vor dem Bildschirm zu verbringen. Bei rundenbasierten Spielen bietet es sich an, statt einer Spielzeit eine feste Rundenanzahl für die Heranwachsenden festzulegen. Das vermeidet Frust besser, als wenn mitten in der Spielrunde die vereinbarte Zeit abläuft.

Interaktionsrisiken

In beiden Spielen können sich die SpielerInnen innerhalb der App durch Chatfunktionen austauschen. Das können FreundInnen sein, die sich zum Spielen verabreden, aber auch fremde GamerInnen. In solchen unmoderierten Chats kann es neben beleidigenden und verletzenden Nachrichten auch zu Fällen von Cybermobbing oder Cybergrooming kommen.

Zwar gibt es die Möglichkeit, Chatnachrichten zu melden, eine Angabe von Gründen ist jedoch nicht möglich und auch einen Rückmeldung vom Anbieter gibt es nicht.

Eltern sollten darum mit ihren Kindern über die Risiken offener Chats sprechen und ihnen erklären, dass sie bestimmte Informationen, wie den Klarnamen, Wohnort oder den Namen der Schule, niemals preisgeben sollten. Auch die Vereinbarung einer Art „Notfallplan“ kann helfen, dass Kinder mit solchen Situationen besser umgehen können und wissen, dass sie sich jederzeit an ihre Eltern wenden können.