Hinweise zu Online-Risiken: USK erweitert Prüfkriterien

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In-Game-Käufe, Chats und Lootboxen – ab Januar 2023 gelten neue Regeln bei der Prüfung von digitalen Spielen. Für Familien bringt die Neuerung mehr Orientierung bei der Auswahl von Games.

Kinder mit Controllern
Jessica Lewis / pexels

Die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) ist eine freiwillige Einrichtung der Games-Branche. Sie ist zuständig für die Prüfung zur Alterseinstufung von digitalen Spielen in Deutschland, die neu im Handel erscheinen. Ab dem 1. Januar 2023 gelten bei der USK neue Prüfregeln: Künftig werden neben jugendschutzrelevanten Inhalten auch mögliche Online-Risiken für Kinder und Jugendliche berücksichtigt. Diese Neuerung ist auch eine Folge des novellierten Jugendschutzgesetzes vom Mai 2021.

Informationen für Eltern

Um Familien einen besseren Überblick über ein Spiel zu geben, werden die USK-Alterskennzeichen um Hinweise zur Nutzung aber auch zum Inhalt erweitert. Diese werden auf der Rückseite der Spieleverpackung, auf den entsprechenden Online-Plattformen sowie in der USK-Titeldatenbank zu finden sein.

Die Hinweise zum Inhalt geben in der Regel die wesentlichen Gründe für das USK-Alterskennzeichen eines Spiels an – beispielsweise „Comic-Gewalt“ oder „Handlungsdruck“ –um die Einstufung nachvollziehbarer zu gestalten.  

Durch die Hinweise zur Nutzung können Eltern erfahren, welche Funktionen sie im Auge behalten sollten, die möglicherweise ein Risiko für ihre Kinder bedeuten. Dazu gehören Kommunikations- und Chatmöglichkeiten im Spiel, zusätzliche Kaufoptionen für die Freischaltung weiterer Spielinhalte, glücksspielähnliche Mechanismen wie Lootboxen oder die Weitergabe des eigenen Standorts.

Die Anpassungen sind ein wichtiger Pfeiler für einen ganzheitlichen und in die Zukunft gerichteten Kinder- und Jugendmedienschutz.

USK-Geschäftsführerin Elisabeth Secker

Mehr Schutz beim Gaming

Die USK-Angaben können für Eltern eine erste Orientierung bieten, um eine erste Entscheidung bei der Auswahl von Games zu treffen. Wenn sie sich für ein Spiel entscheiden, können sie die neuen Hinweise als Grundlage nutzen, um Kinder besser vor möglichen Risiken zu schützen. Die Funktionen, über die die USK informiert, lassen sich häufig durch entsprechende Einstellungen auf den Geräten und in den Games selbst beschränken oder auch deaktivieren. Wenn Eltern besser über Risiken eines Spiels Bescheid wissen, können sie für ihr Kind  altersgerechte Regelungen finden: zum Beispiel keine persönlichen Infos im Game-Chat weiterzugeben oder Käufe nur nach Absprache zu tätigen.

Trotzdem sollten Eltern sich nicht allein auf die Hinweise und Altersfreigaben verlassen, denn die Kennzeichen geben keine Information darüber, ob das Spiel pädagogisch geeignet ist. Eine Einschätzung dazu geben Portale wie der Spieleratgeber NRW. SCHAU HIN! empfiehlt Eltern, sich vorher selbst ein Bild von einem Game zu machen und es am besten auch gemeinsam mit dem Kind zu spielen.

Eine Erklärung der einzelnen Hinweise, sowie die durch den USK-Beirat angepassten USK-Leitkriterien finden Eltern und Interessierte auf der Webseite der USK.